"Vinzenz selbst war ein Suchender, der seine eigenen Wege erst entdecken musste. So hat er sicher auch dafür Verständnis, dass wir ständig Suchende sind – mit dem umgehen, was da ist und Ausschau halten nach dem, was nicht da ist. Und er hat sich für das, was er als richtig erkannt hat, mit ganzer Kraft eingesetzt. Er war überzeugt: Gott verlangt weder unser Wissen noch unsere Werke, wenn er nicht unser Herz hat."

• "Er würde auch heute noch sagen: Wenn ihr selber nicht arm seid, könnt ihr nicht zu den Armen gehen. Du bist nicht immer der, der schenkt, sondern zugleich auch der, der beschenkt wird. Es ist ein Gegenspiel von Geben und Nehmen. Auch er ist nicht einfach zu den Armen gegangen und bei ihnen geblieben. Er hat seine Ideen institutionalisiert und Häuser gekauft. Er hat Strukturen geschaffen und nicht alles dem Einfallsreichtum einzelner Schwestern überlassen."

• "Die heilige Louise von Marillac ist ein Beispiel dafür, wie ein Mensch über sich hinaus wachsen kann, auch wenn er für ein großes Leben gar nicht die idealen Voraussetzungen hat. Auch viele junge Leute sind fasziniert davon, wie diese Frau, die eine schwere Kindheit und Jugend hinter sich hat, über sich hinaus wächst und ihre Stärken einbringt. Zuerst meint sie, eigentlich nichts zu sein. Dann aber geht sie konsequent ihren Weg und wird zur starken Partnerin an der Seite des heiligen Vinzenz. Und genau da wird sie diese große Frau, die dem heutigen Menschen sehr viel zu sagen hat."